Was, wenn Autos selber fahren und Drohnen die Pakete nach Hause liefern? Sterben durch die fortgeschrittene Digitalisierung Berufe aus oder entstehen ebenso viele neue?
Als das Auto aufkam, fürchteten die Kutscher um ihren Broterwerb. Kinobetreiber hegten ähnliche Ängste, als das Fernsehgerät ab den fünfziger Jahren den Einzug in die Wohnzimmer hielt. Jede Innovation verändert die Berufsbilder, so dass auch die Ausbildungspläne angepasst werden müssen.
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Zunehmend ersetzen digitale Techniken den Menschen teilweise oder ganz. Dabei werden nicht nur handwerkliche Tätigkeiten sondern zusehends auch Dienstleistungen automatisiert. Gewisse Berufe verschwinden allmählich von der Bildfläche. So ging es dem Tram-Billeteur, der Weberin, dem Laternenanzünder und vielen anderen Berufsleuten in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Wenn eine Maschine den Menschen ersetzen kann, kommt das in der Regel billiger.
Die gute Nachricht ist: wenn alte Berufe aussterben, entstehen neue, denn die moderne Arbeitswelt bringt neue berufliche Anforderungen mit sich. So entsteht beispielsweise anstelle des Automechanikers der Kfz-Mechatroniker und Kfz-Elektroniker. Roboter im Altersheim oder selbstfahrende Taxis sind keine Zukunftsvisionen mehr. So testet die Firma Postauto im Wallis selbstfahrende Ortsbusse und in japanischen und dänischen Pflegeheimen sind flauschige Roboter-Robben im Einsatz. Online Therapeuten, Roboter-Ethiker oder Datenschutz-Manager werden als neue Berufsbilder an Bedeutung gewinnen. Für die neuen Berufsbilder stehen schon etliche Aus- und Weiterbildungen zur Verfügung. So gibt es für die Bereiche Social Media und Online- und Mobile-Marketing zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die IT spielt heute in fast jeder Ausbildung eine wichtige Rolle.
Was Sie als Arbeitnehmer beachten sollten, um in der digitalen Welt nicht unterzugehen
Wer sich in der digitalisierten Welt zurechtfinden will, kommt nicht umhin, sich weiterbilden. Dabei liegt die Verantwortung bei den Berufsleuten selber, ihr Wissen auf einem aktuellen Stand zu halten. Insbesondere ab Mitte Fünfzig gilt es, à jour zu sein, um arbeitsmarkttauglich zu belieben.
- Verlassen Sie Ihre Komfortzone. Zeigen Sie Flexibilität und nehmen Sie an der Industrie 4.0 aktiv teil und gestalten Sie diese mit
- Halten Sie Ihr fachspezifisches Wissen, Ihre Fertigkeiten, Qualifikationen und Kompetenzen im Sinne eines Lifelong Learning auf einem aktuellen Stand, auch wenn die Entwicklung Ihres Berufsfeldes in eine Richtung geht, die Sie selber nicht gewählt hätten
- Indem Sie sich regelmässig weiterbilden, erhöhen Sie Ihre Beschäftigungswahrscheinlichkeit. Dazu gehören auch Kurse zu Kommunikation, Sozialkompetenz und Selfmanagement
- Bleiben Sie auch mit Ihrem IT-Wissen am Ball. Nehmen Sie regelmässig an internen Informatik-Fachkursen teil
Jeder zweite muss umsatteln
Das Wirtschaftsmagazin «ECO» hat beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte eine Studie mit Automatisierungs-Prognosen für den Schweizer Arbeitsmarkt in Auftrag gegeben. Diese zeigt auf, dass fast jeder zweite Job in den nächsten 20 Jahren automatisiert wird. Konkret bedeutet dies, dass in den nächsten beiden Jahrzehnten 48 Prozent der Beschäftigten in der Schweiz durch Automatisierung ersetzt werden. Bei gewissen Berufen ist die Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit sehr hoch. So liegt dieser Wert etwa beim Buchhalter und Steuerberater bei 95 Prozent. Auch der Steuer-, Finanz- und Anlageberater, Vermessungsingenieure, Augenoptiker und Immobilienmakler und –verwalter gelten als bedrohte Berufsbilder, ebenso das Sekretariats-, Bank-, Schalterpersonal sowie Postverteiler, um nur einige zu nennen.
Berufsbilder, welche Kreativität oder soziale Interaktionen voraussetzen, wie etwa Arzt, Psychologe, Fitnesstrainer oder Kleinkindererzieherin gelten als zukunftsträchtiger, da diese Arbeiten kaum automatisierbar sind. Obwohl die Autoren der Studie der Meinung sind, dass die Schweiz dank des guten Ausbildungssystems sowie der Innovationskraft gute Voraussetzungen für die Automatisierung in der Berufswelt aufweist, erachten sie die laufenden Veränderungen als Herausforderung.
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